Mittwoch, 8. Juni 2016

Clown und Schneemänner - Rundungen





Hallo zusammen,

ich habe für **Bianca** Probe genäht.
Sie schickte mir die Schneide-Lineale
und ich ihr im Gegenzug einen Erfahrungs-Bericht.
Da ich selber noch nicht oft Rundungen genäht habe, 
war das eine schöne Übung.

Hier ein kleines Tutorial zum Rundungen-Nähen.
(Klick auf die Bilder um sie zu vergrößern)


Wenn du  Lineale benutzt, kannst du die Einzelteile 
mit einem kleinen Rollschneider ausschneiden.
Achte darauf, das das Lineal nicht verrutscht.
Feines Schmirgelpapier und zweiseitiges
 Klebeband ergeben gute Anti-Rutschpunkte.



Mein Block wird aus diesen 3 Teilen bestehen:
Halbkreis (oben rechts)
Mittelteil (unten rechts) und
Eckteil (unten links) 


Du kannst aber die Flächen auch auf der linken Stoffseite aufzeichnen
z.B. mit einem "Zauberstift" oder einem weichen Bleistift
und schneidest die Teile dann mit der Schere aus.




Achte darauf genau zu arbeiten,
denn sonst passen die Einzelteile später nicht richtig zueinander.
Lieber kontrollieren und evtl. nachschneiden.




Du kannst die Stoffteile genau passend ausschneiden,
(das wäre hier genau entlang der Linien )
aber ich lasse gerne an den geraden Kanten noch etwas mehr Stoff dran.
So kannst du ganz am Schluß, 
wenn dein Block fertig genäht und gebügelt ist
alles auf das richtige Maß perfekt zuschneiden.
Im Bild oben habe ich an der rechten Seite 
und an den "Beinchen" unten noch ungefähr 1-2 cm dran gelassen.

Achte darauf, daß alle Nahtzugaben an den Rundungen gleich breit sind.
Bei Schneidelinealen ist das schon so eingeplant,
aber falls du eigene Schablonen entwirfst, ist das wichtig.

Markierungen

Wenn du alle Teile ausgeschnitten hast, 
brauchst du Markierungen an den Rundungen ,
damit du die Teile richtig zusammenstecken und nähen kannst.



Dafür wird das Stoffteil (hier den Halbkreis) 2 mal gefaltet.
Einmal, um die Mitte der Rundung zu finden ...



und ein 2.mal um die Viertel-Markierung zu finden.
Du kannst die Kanten kurz anbügeln oder mit den Fingernägeln falzen (Kneifen).



So sollte es aussehen, wenn du 
den Halbkreis wieder auseinander faltest.
Auch hier siehst du, daß ich an der geraden Kante (unten) 
noch Stoff dran gelassen habe.



Nun markierst du in dieser Weise alle Rundungen.

Mittlere Markierung .....




und Viertelmarkierung der Kurven 
an beiden Rundungen des Mittelteils, 
also Innenrundung (konkave Kurve)
 und Außenrundung (konvexe Kurve ).



Wenn du alle Teile an den Rundungen markiert hast,
werden sie so aussehen.
Du siehst hier die linke Stoffseite, die ich auch mit Bleistift markiert habe,
damit du es besser erkennen kannst.

Die Stoffstücke liegen auch schon auf den Positionen,
wie sie später aneinander genäht sein werden.

Nun geht es ans Zusammenstecken.

Ich beginne beim Nähen gerne mit den stark gekrümmten Teilen,
hier also mit dem Zusammennähen von Halbkreis und Mittelteil,
weil ich so bei den engeren Krümmungen
weniger Stoffmenge handhaben muß.



Lege die Stoffe rechts auf rechts.



Lege die Markierungen genau aufeinander
und beginne an der Mittelmarkierung beider Teile.
Feststecken.




Dann arbeitest du nach außen.
Lege die Viertelkreismarkierungen exakt aufeinander, stecken. 
Die Stoffkanten sollen dabei genau bündig liegen



Die andere Seite ebenfalls feststecken.



Dann die Enden, die du hier mit Bleistift gezeichnet siehst.



und die zweite Seite.




Ich habe dann noch ein paar Stecknadeln 
mehr benutzt.



Der Stoff verrutscht leichter, wenn die Abstände 
zwischen den Nadeln größer sind.

Nun geht es ans Zusammennähen.

Achte darauf, beim Nähen, die  konkave Form 
unten liegen zu haben (hier der weiße Halbkreis) . 
So kannst du die evtl. entstehenden Falten etc. 
besser sehen und zurecht ziehen, 
während das untere Stoffstück glatt auf der Maschine liegt.

Bei kleinen, schmalen oder spitzen Stoffstücken,
die du zusammen nähen möchtest,
hilft ein Start-Stück.
Dazu kannst du ein doppelt gelegtes Reststück benutzen.




So sparst du Faden, weil keine losen Enden entstehen,
die schmalen Stoffteile verfangen sich nicht in deiner Nähplatte
und du kannst den Stoff leichter führen, 
weil du hinten dann etwas zum Anfassen hast. 


Du benutzt es, wie beim Kette-Nähen und 
legst es immer als Anfang und am Ende wieder, unter den Nähfuß. 




Ganz wichtig:
Die Stoffkanten müssen bündig liegen.
Nähe langsam und korrigiere, wenn nötig.
Laß die Nadel dazu beim Anhalten unten, 
damit sie den Stoff fest hält.
So kannst du die Stoffe in die richtige Position schieben.



So sollen die ersten zusammen genähten Stoffteile aussehen.




Schneide die Nahtzugabe an mehreren Stellen bis kurz vor die Naht ein, 
damit sie sich später besser umbügeln läßt.



Hier gilt: 
je stärker die Kreiskrümmung, desto mehr Einschnitte sind erforderlich.



Vorderseite




Rückseite

Hier wurden die Naht erst einmal per Fingernagel gefalzt,
damit sich der Stoff nicht verzieht.



Nun wird das 3. Teil angenäht.



Auch dazu werden die Stücke wieder rechts auf rechts
 mit den Markierungen exakt übereinander, zusammen gesteckt.
(Draufsicht)



(Hier wurde das Stück umgedreht. Rückansicht)

Achte darauf, an besonders schmalen Stellen,
die "alte" Nahtzugabe zur Seite zu halten,
damit sie nicht bei der "neuen" Naht mitgefaßt wird.






Auch hier die  Nahtzugabe wieder an mehreren Stellen einschneiden.




Das ist der fertige Block, Rückseite.
An den Bleistiftlinien erkennst du,
wie groß der Block eigentlich sein soll.



Und so sieht er von vorne aus.




Nun wird er gebügelt und endgültig auf das richtige Maß zurückgeschnitten.







Da sich in meinen Blöcken Schneemänner und dicke Clowns verstecken,
mußte da noch etwas getüddelt werden
Ich habe sie bestickt, appliziert und Pompoms angenäht.




Ich bin sicher, ich kann auch noch ein paar Wichtel und Gnome und....finden.

Ich wünsche dir viel Spaß beim Nähen.